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Wenn es um die Definition einer Generation geht, begegnet man meist pauschalisierten Aussagen. Die Generation Babyboomer kümmerte sich um das Einreissen und um die Beseitigung von Gesellschaftsbarrieren. Der Generation X werden bestimmte Merkmale zugesprochen, wie gebildet und gleichzeitig uninteressiert zu sein, etwa der Politik gegenüber. Die Generation Y, heisst es, strebt eine Neuformierung an, verfolgt dabei aber kein ideologisches Ziel oder einen zentralen Plan. Weiter möchten Ypsiloner*innen sich nie festlegen, aber sinnstiftender Arbeit nachgehen wollen. Sie fordern Transparenz, Mitgestaltung, Kreativität und Austausch, wo früher straffe Hierarchien herrschten.  

Sind das alles nur Klischees oder fehlinterpretierte Stereotype der Sozialforschung? Es heisst doch immer „Euch liegt die Welt zu Füssen“. Was aber hinterfragt dann die Generation Y die ganze Zeit, wenn alles so einfach ist und Wissen jederzeit zugänglich gemacht und geteilt wird? Muss die Generation Y wirklich mit der paradoxen Gewissheit leben, dass zwar alles möglich, aber trotzdem zurückgesteckt werden muss, damit es in Zukunft (noch) besser wird?  

Rund 7O Personen der Generation Y kommen in der Arbeit „Y“ zur Sprache und zeigen Gesicht. Sie erläutern, warum diese Generation, die Suche nach dem Sinn mit der Berechtigung ihrer eigenen Existenz gleichsetzt. Sie erklären, dass Ängste vor der Zukunft in der Vergangenheit liegen. Soziale Ungleichheit von festgefahrenen, patriarchalen Strukturen geprägt ist. Diese Personen erzählen aber auch von Hoffnung und der Kraft der Gegenwart, weil es nämlich nichts bringt in Krisenmomenten in Schockstarre zu verharren. 

Angelika Annen und Ursina Giger nehmen die Anschauungen dieser Befragten auf. Alle Gedanken, alle Äusserungen vermischen sich miteinander. Das neu Verwebte schafft frische Impulse und lenkt das eigene Denken in andere Richtungen. Nur im Austausch lernt man. Durch die audiovisuelle Umsetzung der Arbeit, fragen die beiden Künstlerinnen auf ganz explizite Art und Weise nach den Berührungspunkten zwischen Bild und Ton, zwischen Protagonist*in und Rezipient*in. In diesem immersiven, komplexen System aus Wechselwirkungen wird alles Eins. Ursina Giger und Angelika Annen fragen mit „Y“ nach Wahrnehmung und Verortung. Diese identifikatorische Involvierung könnte sinnbildlicher nicht sein.

 

Das Projekt wird unterstützt von der Kulturförderung Kanton Schwyz, Casinelli-Vogel-Stiftung, SWISSLOS/Kulturförderung Kanton Graubünden und der Markant-Stiftung.